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Vorwärtsbeuge im Yoga und ihre Wirkung

Aktualisiert: 30. Juli 2021


Kaum eine Asana erzeugt mehr Ego als die Vorbeuge im Yoga. Wir wären doch alle gerne biegsam wie eine Schlage. Jedoch sollten wir nicht vergessen, jeder Körper ist anders gebaut. Da gibt es Muskeln, Sehnen, Knorpel, Knochen, …. die uns oft daran hindern die „perfekte“ Haltung einzunehmen.


Befinden wir uns in einer Vorbeuge wird meist die gesamte Rückseite des Körpers, vor allem aber unsere Wirbelsäule intensiv gedehnt. Dies kann einerseits dazu beitragen Rückenbeschwerden vorzubeugen, andererseits aber auch bei falscher Ausführung dazu führen welche hervorzurufen oder bestehende Beschwerden zu verschlimmern. Es kommt also auf darauf an, wie ich in eine Haltung gehe und dann zu erkennen wo sich meine Grenze befindet, was natürlich für alle Haltungen gilt.


Der Körper zeigt uns genau wo sich diese Grenze befindet, unser Ego jedoch will meistens mehr. Gerade dann, wenn der Nachbar vielleicht in eine Vorbeuge kommt, als hätte man ihn zusammengeklappt. Gehst du über deine körperliche Grenze kann das fatal ausgehen (hier mein Beitrag zu Verletzungen durch Yoga), ich kann ein Lied davon singen, mein Ego ist auch recht stark.


Was es zu beachten gibt:


· passe die Asana an deinen Körper an

· höre auf das was dir deinen Körper mitteilen möchte

· übe stehts mit Anfängergeist

· ziehe dich niemals in eine intensive Vorbeuge hinein

· Unterscheide zwischen „Ziehen“ (Dehnung) und „Stechen“(Schmerz)


Nun aber dazu wie eine Vorbeuge im Yoga auf unseren Körper und Geist wirkt.


Wirkung der vorwärtsbeuge auf physische, körperliche Ebene:


Wie bereits erwähnt findet bei der Vorwärtsbeuge im Yoga eine Intensive Dehnung der Wirbelsäule statt, welche Weite und Raum zwischen den Wirbelkörpern schafft, die Bandscheiben bekommen mehr Platz. Hier ist bei akuten Bandscheibenproblemen Vorsicht geboten . Die Bandscheiben rutschen natürlicherweise nach hinten, dadurch können die Rückenmarksnerven gereizt werden.


Des Weiteren wird die Gesäßmuskulatur, sowie die Muskeln entlang der Rückseite des Beines (Kniekehle, Achillessehne) gedehnt. Auch hier sollte man darauf achten, die Dehnung nicht an den Ansätzen dieser Muskelgruppen zu spüren, sondern im Muskelbauch. Die vordere Körperpartie befindet sich in einer Spannung (außer im Yin Yoga, da wird keine Muskelkraft eingesetzt). Mula Bandha wird gesetzt (Beckenbodenmuskulatur), Oberschenkelvorderseite, Muskelpartie um die Kniescheibe, sowie Schienbeinmuskulatur sind aktiv. Um herauszufinden, wie sich das anfühlt, gerne einmal die Zehen anheben, bzw. im Sitzen Richtung Knie aktivieren. Eine Seite wird gedehnt, eine Seite wird gestärkt.


Nebenbei wirken Vorbeugen beruhigend auf das zentrale Nervensystem und stärkt unser Immunsystem. Unsere inneren Bauchorgane werden massiert und somit aktiviert was die Verdauung fördert und hilft etwaige Giftstoffe abzutransportieren. Auch unsere Zwerchfellatmung wird stimuliert.


Wirkung der vorwärtsbeuge auf psychische, geistige und seelische Ebene:


Da Vorbeugen äußerst beruhigend auf uns wirken, helfen sie uns dabei Stresssymptome zu lindern und auch Blockaden wie z.B. Angst zu lösen. Wir kommen in einen Ruhezustand - das System darf runterfahren - Freude, Hingabe und Harmonie entwickelt sich. Das Prana, unsere Lebensenergie, darf ungehindert fließen. Hilft auch hervorragend bei leichten Schlafproblemen.






Herzliches Namaste,

Eure


Claudia

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